Wenn man im Sommer zwischen den alten Straßen außerhalb des bewohnten Dorfes Gargnano spazieren geht, stößt man nicht selten auf grüne Büsche mit typischen weißen Blüten mit violetten Büscheln, die zwischen den Mauersteinen der Orangerien und Olivenhaine sprießen. Es sind die Kapernpflanzen, die hier wild und üppig wachsen und damit das besondere Klima dieser Gegend unterstreichen: eine Seeriviera, die sich wie eine Meeresriviera benimmt.
Die Einheimischen haben schon immer die Früchte des Kapernbusches in der Küche geschätzt: sie werden von Hand geerntet und zuerst in Salz eingelegt bis das Wasser vollständig freigesetzt ist, um dann eventuell in Öl eingelegt oder so wie sie sind, verwendet zu werden und um Fleisch- oder Fischgerichte oder, warum nicht, eine Pizza oder einen Salat zu würzen!
Viele wissen gar nicht, dass die Kapernpflanze uns noch ein anderes Produkt schenkt: die Frucht (cucuncio), die man so lange wachsen lässt, bis sie eine längliche Form erreicht hat, die dann mit einem kleinen Stück Stiel gepflückt und in Salz und anschließend in eine Essig-/Weinlake eingelegt wird, eine ausgezeichnete Begleitung für einen Aperitif, den man entweder am Seeufer oder etwas höher oben, wo der Wind vom Berg weht, genießen sollte.
Die Hersteller der Gegend wissen, wie man die Kapern mit verschiedenen Verarbeitungen zur Geltung bringt, ohne jedoch die Blätter dieser dornigen Pflanze zu vernachlässigen, diese werden jedoch anders verarbeitet als die Frucht. Und das ist alles, was man dazu sagen kann. Das Rezept bleibt zu Recht ein Geheimnis...